Dienstag, Mai 20, 2008

Akzente setzen

Lachen und Sonne

Melt Banana - Festsaal Kreuzberg

Da ich mich momentan wieder etwas ablenken muss und es vermeiden will, zu lange in meinem Zimmer alleine herumzusitzen, war ich sehr glücklich als ich hörte, das Susi am gestrigen Abend zu einem Konzert einer japanischen Grindcore-Band gehen wollte. Kurz bei MyScheiß reingehört und für gut befunden. Außerdem war es für mich endlich einmal die Gelegenheit den Festsaal Kreuzberg kennenzulernen, indem sich in letzter Zeit die ansprechenden Konzerte häufen. Kaum angekommen, gab es auch schon ein Bierchen mit Susi und Begleitung, kurz darauf startete die "Vorband" - ein Typ am Laptop und Gitarre und ein dünner Sänger mit viel zu großem Unterhemd. Zu einem Technotronic-Beat sprang er herum, schrie ein wenig und rollte sich auf dem Boden des Festsaals herum. Für die körperliche Performance gibt es eine 1, musikalisch war das wohl eher Geschmackssache.

Nach einer kurzen Umbaupause kamen dann auch Melt Banana auf die Bühne. Der Saal hatte sich inzwischen ordentlich gefüllt, zirka 300 bis 400 Leute waren anwesend. Die Bassistin war selbst für eine Asiatin extrem klein und zierlich, so das sie fast vollständig hinter ihrem Baß verschwand. Der Gitarrist trug einen weißen Mundschutz, was ihm ein martialisches Äußeres verlieh. Die Sängerin trug eine Art Mullbindenkapukleid und wirkte ein wenig entrückt. Die Fazination der Show wurde zum großen Teil von der Diskrepanz zwischen dem eher unschuldigen Aussehen und der brutalen Musik getragen, da man von den angeblich englischen Texten nicht soviel mitbekam. Auch die kurzen Zwischenansagen wurden mit einer Micky Maus-Stimme vorgetragen, die kaum verständlich war. Die Show war jedoch beeindruckend. Der Gitarrist hinter seiner Mundschutz zauberte die seltsamsten Sounds aus seiner Gitarre, die Sängerin unterlegte das Ganze mit einem hochfrequenten Gesang und elektronischen Effekten und der Schlagzeuger arbeitete wie ein Berserker. So kam es auch das nach zwei Zugaben die meisten Leute einschließlich meiner Wenigkeit den Schauplatz mit einem zufriedenen Grinsen verließen. Noch ein Feierabend-Bier und dann ging es ab nach Hause...

Homepage